Fit für die digitale Reise.

Die Digitale Transformation ist eine Reise des heutigen Unternehmens in die digitale Zukunft. Die Reise ist dabei aber kein Charterflug mit einem Aufenthalt im 5 Sterne Hotel – All-Inclusive. Es ist eher mit der Besiedlung von Nordamerika zu vergleichen. Mit der Fahrt der Siedler nach Westen – vieles war unbekannt und die Reise war lange und abenteuerlich.

Rainmaker unterstützt Unternehmen bei der Zukunftsausrichtung und begleitet Leitungsgremien auf der Reise in die digitale Zukunft. Mit der Befragung von Führungsgremien  wollten wir noch besser verstehen, wie die strategischen Leitungsgremien von KMUs mit den Herausforderungen der digitalen Zukunft umgehen und welchen Stellenwert die Digitale Transformation heute bereits hat.

Publikation: „Die Digitalisierung ist bei den Verwaltungsräten angekommen.“

Die Digitalisierung ist definitiv auch in den Leitungsgremien von KMUs angekommen. Hatten noch vor ein paar Jahren einige Patrons die Digitalisierung als Hype abgetan, scheint das Thema auch in KMUs angekommen zu sein. Eine Befragung von Rainmaker zeigt, dass in nur noch ganz wenigen Verwaltungsräten die Digitalisierung noch kein Thema ist – bei den meisten befragten KMUs gehört heute die Digitalisierung auf die Agenda der Verwaltungsratssitzungen.

Download Publikation von Daniel Seiler der Befragung im KMU-Magazin

Die Digitalisierung wird auch in Zukunft für Schlagzeilen sorgen. Aber wohin geht die Reise? In letzter Zeit mehrten sich auch kritische Berichte – Machbarkeit, Nutzen und Kosten von gross angekündigten Projekten werden in Frage gestellt. So scheint z.B. die Blockchain-Technologie noch nicht so weit zu sein, dass man sie grossflächig und effizient einsetzen kann. Auch beim E-Voting wird kräftig auf die Bremse gedrückt und dass als Konkurrenz zu Amazon gestartete Schweizer Projekte «Siroop», wurde nach 2 Jahren bereits wieder eingestellt und wie man hört, mussten rund 140 Millionen abgeschrieben werden.

Ungewisse Reise

Die Beispiele zeigen es, die Digitalisierung kann voller Hürden sein und wohin die digitale Reise geht, ist schwer vorsehbar. Aus unternehmerischer Sicht geht es darum, Chancen, aber auch Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und sich auf die Digitale Transformation einzulassen, sie zu verstehen und in Zusammenhang mit dem eigenen Unternehmen zu bringen.

Die Digitale Transformation ist eine Reise des heutigen Unternehmens in die digitale Zukunft. Die Reise ist dabei aber kein Charterflug von A nach B mit einem Aufenthalt im 5 Sterne Hotel – All Inclusive. Es ist eher mit der Besiedlung von Nordamerika zu vergleichen. Mit der Fahrt der Siedler nach Westen – vieles war unbekannt und die Reise war lange und abenteuerlich.

Viele Siedler wussten nicht so genau, was Sie im Westen erwartet, daher war die Vorbereitung und die Planung der Reise von zentraler Bedeutung. Es ging darum, die richtige Ausrüstung zu organisieren sowie genügend Proviant mitzunehmen. Das genaue Ziel, wohin die Reise gehen sollte, war oftmals nicht so klar – viele Siedler zogen los und liessen sich da nieder, wo es ihnen gefiel. Für die digitale Reise heisst das, dass nicht primär das Endziel im Fokus stehen sollte, sondern die Möglichkeiten, die sich auf der Reise ergeben könnten. Dazu braucht es eine gute Reisevorbereitung.

Konzerne oder grössere Unternehmen verfügen heute über eine Chief Digital Officer (CDO), der sich genau diesen Themen annimmt und mit seinem Team die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat auf dem Weg in die digitale Zukunft begleitet. KMUs haben selten die Ressourcen für einen CDO. Daher ist es wichtig, dass die Fragen zur digitalen Zukunft direkt durch die Geschäftsführung oder den Verwaltungsrat angegangen werden.

Ergebnisse der Befragung

Rainmaker hat in einer Online-Befragung Leitungsgremien von KMUs zum Umgang mit der Digitalisierung befragt. Die Mehrheit der Befragten ist als Geschäftsleiter oder Verwaltungsrat in klassischen Gewerbe- und Industriebetrieben oder Dienstleistungsunternehmen tätig.

  • Die befragten Führungspersönlichkeiten bringen den Betriff Digitale Transformation vor allem mit Fortschritt, Vereinfachung, Schnelligkeit und Effizienz in Verbindung. Sie erwarten, dass Arbeits- und Produktionsprozesse vereinfacht und bestehende Berufsbilder verschwinden werden.
  • Das Thema hat für die überwiegende Mehrheit der Befragten heute schon eine grosse bis sehr grosse Relevanz. Der Verwaltungsrat der Unternehmen beschäftigt sich regelmässig mit dem Thema – bei einigen Unternehmen steht das Thema «Digitalisierung» immer auf der Agenda von VR-Sitzungen. Nur eine kleine Minderheit meinte, dass das Ganze heute eigentlich noch kein Thema ist im Verwaltungsrat.
  • Dass die Digitalisierung ein Megatrend ist, darüber herrscht heute auch in KMUs Einigkeit. Viele Führungskräfte teilen die Meinung, dass wer frühzeitig die Chancen der Digitalisierung erkennt, sich Wettbewerbsvorteile verschaffen kann und dass grosse Veränderungen auf die eigene Branche zukommen. Nur ganz wenige Befragte vertraten den Standpunkt, dass sich durch die Digitalisierung in den nächsten Jahren ihn ihrer Branche wenig ändern wird. Niemand meinte, dass die Digitalisierung nur ein Medienhype sei und dass sich das Thema wieder legen werde.
  • Die Befragten wurden auch nach den Herausforderungen befragt, die sie für ihr Unternehmen bzw. ihre Branche im Zusammenhang mit der Digitalisierung sehen. Viele Befragte äusserten sich dahingehend, dass die Digitale Transformation ganz neues Knowhow braucht, damit man die Herausforderungen strukturiert angehen kann. Ebenfalls häufig bestätigt wurde die These, dass die Digitalisierung und die neuen Technologien z.B. zur Automatisierung rasch mit hohen Investitionen verbunden sind und die Themen komplex sind und es oft an der notwenigen Zeit fehlt, um sich damit vertieft auseinander zu setzen. Des Weiteren wurde die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter, der Generationenkonflikt oder die Bedrohung durch einen Internetgiganten oder einen grösseren Konkurrenten als Herausforderung gesehen.
  • Bezüglich der Zukunft in 2-3 Jahren meinten eine Mehrheit, dass im eigenen Unternehmen mehr Prozesse als heute digitalisiert bzw. automatisiert sein werden. Ein Teil der Befragten plant die Digitalisierung mittels externer Unterstützung vorantreiben oder eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln und umzusetzen. Nur wenige können sich vorstellen, einen Digital Officer im Unternehmen zu haben.

Fazit

Die Befragung, aber auch die Erfahrung von Rainmaker zeigt, die Digitalisierung gehört auf die Agenda von Verwaltungsratssitzungen. Das Thema kann rasch komplex werden und verlangt Pioniergeist. Damit die Investitionen in Digitalisierung nicht aus dem Ruder laufen und der Kosten-Nutzen-Aspekt im Auge behalten wird, braucht es für die Digitalisierung ein strategisches Vorgehen und die notwenige Kompetenz im Verwaltungsrat von KMUs.

Die digitale Kompetenz erhöhen

Um die Digitale Kompetenz im Unternehmen und im Verwaltungsrat zu erhöhen, gibt es neben Bücher und Schulungen viele Möglichkeiten. Die einfachste ist, sich mit den Erfolgsfaktoren von digitalen Leadern auseinander zu setzen – „Learning from the Best“. Dazu muss man sich nicht mit den viel zitierten globalen Playern wie Uber, Google oder Apple beschäftigen, sondern am besten mit den eigenen Konkurrenten oder branchennahen Unternehmen. Jedes Unternehmen ist anders, aber die Erfolgsfaktoren von erfolgreichen Firmen sind auch heute noch die gleichen. Das hat auch die PWC KMU-Studie «Swiss Champions 2017» bestätigt. Die DNA der «Champions» umfasst gemäss PWC auch im Digitalzeitalter starke Unternehmerpersönlichkeiten, Krisenresistenz, die globale Ausrichtung, Innovation sowie eine Fokussierung auf eine Nische. Eine laufende und systematische Markt- und Konkurrenzanalyse ist also eine gute Möglichkeit sich mehr digitale Kompetenz zu verschaffen.

Eine weitere Möglichkeit ist eine kritische Überprüfung des heutigen und zukünftigen Geschäftsmodells des Unternehmens. Ein gutes Hilfsmittel stellt dabei das „Business Model Canvas“ dar. Es wurde von Alexander Osterwalder entwickelt und beschreibt das Geschäftsmodell eines Unternehmens in neun Bausteinen. Damit lassen sich neue und bestehende Geschäftsmodell analysieren und einfach darstellen. Die Geschäftsmodellentwicklung kann ein sehr kreativer Prozess sein, bei dem man möglichst auch wichtige Know-how-Träger im Unternehmer einbindet. Vielleicht haben Sie ja im Unternehmen absolute digitale Champions und wissen das aber nicht. Ebenfalls hilfreich ist, wenn man sich in diesem Prozess von den Kunden den Spiegel vorhalten lässt und die Kunden über das Unternehmen und die heutige und zukünftige Leistungserbringung befragt.

Die Weiterentwicklung eines Geschäftsmodells für die digitale Zukunft ist ein Prozess und kein Projekt mit Start- und Enddatum. Wichtig ist, dass man damit anfängt und das Ganze sukzessiv weiterentwickelt. Ein innovatives neues Geschäftsmodell entsteht nicht von heute auf morgen. Dazu braucht es eine Kreativ- und Innovationskultur. Der Prozess soll motivieren und kein Zwang sein, Papier auszufüllen. Nehmen Sie sich Zeit und definieren Sie sich klare Zeitfenster, um am Geschäftsmodell zu arbeiten. Strategiearbeit soll Freude bereiten – man kann die Arbeit auch gut mit einem Teamevent verbinden.

Ist das zukünftige Geschäftsmodell einmal skizziert, muss man darüber diskutieren, ob und in welcher Form die heutigen Prozesse und Systeme angepasst werden müssen, damit man das neue Geschäftsmodell umsetzen und die Digitale Transformation starten kann. Aus dem Geschäftsmodell lässt sich auch gut eine Digitalisierungsstrategie für die Zukunft mit einem entsprechenden Zeit- und Massnahmenplan ableiten. Ebenfalls hilfreich ist es eine Zukunftsvision für das Unternehmen zu definieren. Eine mit den Mitarbeitenden entwickelte Vision motiviert die Mitarbeiter und gibt den Kunden Orientierung.

Eine Alternative zum Erarbeiten der Kompetenz im Hause, ist auch der Beizug von externen Experten für die Erarbeitung einer Digitalstrategie oder für den Einsitz im Verwaltungsrat. KMU-Verwaltungsräte bestehen heute oft aus Inhabern, Juristen und Treuhändlern. Warum nicht den Verwaltungsrat mit einem Digitalexperten oder einem Strategieexperten, der sich mit der Digitalisierung beschäftigt, ergänzen?

Wie immer ein Leitungsgremium mit der Digitalisierung umgeht. Auch im digitalen Zeitalter werden die Unternehmen langfristig erfolgreich sein, die den Transformationsprozess proaktiv angehen und auf der Reise in die digitale Zukunft, die sich bietenden Chancen packen.

Möchten Sie über die Ergebnisse der Befragung und die Schlussfolgerungen von Rainmaker informiert, werden, dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf.